Die Sophie-Scholl-Schule ist allein durch ihre Lage im Nollendorfkiez prädestiniert dazu, vielfältigen individuellen, partnerschaftlichen und familiären Lebenskonzepten Raum zu geben und ihnen zur Sichtbarkeit zu verhelfen. Seit Anfang des Kalenderjahres 2017 trifft sich dazu regelmäßig das „Team Vielfalt“, das zurzeit aus 5 Kolleg*innen besteht. Zwei von uns sind offiziell vom Kollegium gewählte „Kontaktpersonen für sexuelle Vielfalt“ – eine Position, die vom Senat mittlerweile für alle Schulen erwünscht ist und der gesellschaftlichen Realität Rechnung trägt.

Die Ziele, die wir uns gesteckt haben, sind – wer hätte das gedacht – vielfältig und teilweise eher langfristig zu erreichen. Zunächst haben wir mit der Einrichtung eines Schaukastens eine Plattform geschaffen, auf der queere Nachrichten und Kultur, queeres Wissen und entsprechende aktuelle Politik besprochen werden können. Die Überarbeitung des Schulprogramms sowie die Einrichtung einer Bücher- und Medienkiste sind in vollem Gange. In der Gesamtlehrer*innenkonferenz nach den Pfingstferien wurde auf unsere Initiative hin die Einführung zweier Unisextoiletten (eine für die Jugendlichen, eine für die Erwachsenen) beschlossen, deren Öffnung nur noch durch bauliche Herausforderungen verzögert wird.

Dass diese politische Arbeit mehr als überfällig war, zeigt sich unter anderem in der regen Teilnahme der Schüler*innen an der Vielfalts-AG, welche von D. Brenner angeboten wird, und in vielen positiven Rückmeldungen und Interessensbekundungen aus der Schüler*innenschaft.

Perspektivisch wollen wir noch stärker als Ansprechpartner*innen präsent sein und verstärkt mit externer Unterstützung Bildungsarbeit leisten. Auch wollen wir erreichen, dass Diversity fester Bestandteil der Lehrpläne wird, da wir immer wieder feststellen müssen, dass sowohl bei Lernenden als auch Lehrenden noch viele Vorurteile herrschen und unbewusste Diskriminierungen an der Tagesordnung sind. Umso mehr freuen wir uns über die Unterstützung, die wir sowohl von der Schulleitung als auch zahlreich von Kolleg*innen und Schüler*innen erfahren haben.

i.A. Schädle